Montag, Dezember 03, 2012

Etwas perfektes an mir

Jetzt habe ich schon mehr als eine Woche nicht mehr geschrieben. Oh no!
Nein scherz, so dramatisch finde ich das jetzt wirklich nicht. Aber es tut mir leid, dass ich euch nicht update (auch wenn ich nicht weiss ob euch das jetzt so wirklich interessiert) Schule ist momentan wieder etwas viel und so, daher kommt alles andere wieder etwas hinterher.

Wenn man die letzte Zeit kurz zusammenfasst:
Es gab wiedermal seine Ups and Dows. Zum Glück kam es noch nicht zu einem weiteren Nervenzusammenbruch. Mein grösster Support in letzter Zeit ist wirklich meine Mutter, da sie so gut wie immer da ist und ich mit ihr reden bzw mich auskotzen kann. ich bin wirklich sehr froh über diese Redemöglichkeit. Mit meinem Freund läuft es grad ganz okay. Wir haben mehrere ernstere Gespräche, über mich, meine Probleme und seinen Umgang damit und somit ja auch mit mir, gehabt. Es läuft ganz okay und ich denke wir lernen langsam beide wie wir mit einander klarkommen sollen. Wir haben auch wieder ernstere Gepräche geführt, über die nächste gemeinsame Zeit, wo ich nach Weihnachten zu ihm und seiner Familie fahren werde. 10 Tage lang. Dies ist für mich eine Art Panikszenario und wir versuchen das beste daraus zu machen. Das läuft auch eigentlich ganz okay, wenn man das mal so sagen darf.

Etwas kritischer ist es mit meinem Selbsthass und meinem Zwangssyndrom, was eben mit meinem Aussehen zusammenhängt. Ich arbeite schon an mir, versuche nicht so oft auf die Wage zu steigen, mich mit meinen Essensmanieren zusammen zu reissen (damit ich am Ende des Abends nichts zu bereuen habe) aber zugleich nicht zu wenig zu essen (aka. meine Essensstörung weiterlaufen zu lassen) sondern versuche normal zu essen. Ich gebe mir wirklich mühe nicht so kritisch mit mir zu sein. Es ist wirklich alles andere als leicht, das kann ich sagen. Schliesslich sitzt alles bei so einem Zwangssyndrom tief in deinem Kopf drin. Mein grösster Fortschritt war denke ich, dass ich mich am Freitag getraut habe in ein Geschäft zu gehen und Klamotten anzuprobieren Und auch wenn sie nicht gepasst haben und es nicht wirklich schön aussah, so habe ich es dabei gelassen und bin nicht dabei zusammengebrochen.

Dennoch muss ich hierbei betonen, dass es bei mir einen kleinen Cheat gab in der letzten Woche, der wahrscheinlich auch irgendwie der Grund für mein besseres Selbstbewusstsein, meinen minderen Selbsthass ist. Und somit kommen wir auch gleich zu meiner nächsten Nachricht.
Letzten Dinstag war ich beim Tätowierer und habe endlich mich unter die Nadel gelegt. Dies war ja schon ewig geplant und auch mein Geburtstagsgeschenk meiner Mutter zum 18. Ich will ein Tattoo schon seid ich 13 bin und jetzt war es endlich so weit. Wenn ich kurz sagen soll wie es war, so kann ich sagen, dass es teils ganz okay und teils extrem schmerzhaft war. Ich habe mir nämlich sogar gleich 2 Tattoos stechen lassen. Ein Mal einen Notenschlüssel zwischen den Schulterblättern und dann einen Spruch auf meinem linken Unterarm, aber dazu komme ich gleich noch. Ich war insgesamt 2 Stunden und 18 Minuten im Studio, mit Vorbereiten und allem. Das erste Tattoo hat 1 Stunde 10 Minuten gedauert und war zum Teil wirklich sehr schmerzhaft (besonders beim Ausfüllen der Farbe) und das andere hat ca 10 Minuten gedauert und war nach der ersten Sitzung auch überhaupt kein Thema mehr. Ich bin wirklich unglaublich zufrieden und stolz.
Ich liebe meine Tattoos. Sie geben mir das Selbstbewusstsein irgendwie wieder, denn sie sind etwas, was mich besonders macht. Und sie sind etwas, was andere an mir bestaunen und als sehr schön befinden. Mein Freund sagte zu mir, dass ich so stolz und froh bin, weil ich wahrscheinlich jetzt der meinung bin, dass ich endlich was perfektes an mir habe. Denn Tattoos sind perfekt und unfehlbar.
Ich sage jetzt nicht, dass Tattoos die beste Lösung sind um zweifel oder selbsthass loszuwerden, so ist es ja nicht. Bei mir hat es geholfen, in wie weit kann ich aber genau auch nicht sagen. Aber ich habe lange lange darüber nachgedacht, es Monate lang geplant und es nicht aus einer Reaktion raus gemacht. Es war ja auch schon vor dem ganzen Stress der letzten Monate fest.

Und jetzt möchte ich noch kurz zu meinen Tattoos eingehen. Für mich ist das aller wichtigste eines Tattoos, dass es eine Bedeutung hat. Ich finde sie sollen etwas reflektieren oder darstellen, was einem selber etwas bedeutet und auch für die ewigkeit stehen kann. Denn genau das sind Tattoos ja gerade, für die Ewigkeit.
Der Notenschlüssel steht für meine Liebe zu der Musik. Nicht nur, dass ich schon sehr lange musik mache, in einer Band spiele und bei mehreren Wettbewerben teilgenommen habe, nein, durch Musik schöpfe ich ausserdem meine ganze Kraft. Ich hatte sie in meiner vielen tiefen Phasen bei mir und sie hat mich nie im Stich gelassen. Für jeden Moment und jede Stimmungslage ist Musik passend. Und ich könnt mir kein Leben ohne Musik vorstellen...

Und zu meinem Spruch.. Dies ist er:
Listen to your heart
Das lustige ist, dass dies genau der Spruch dieses Blogs ist. Aber ich muss sagen, dass es nicht unbedingt im direkten Sinne etwas mit diesem Blog zu tun hat, auch wenn es im indirekten Sinne schon so ist.
Listen to your heart wurde irgendwann, auch teils durch diesen Blog, zu meinem persönlichen Motivationsspruch. Zu meinem Spruch. Irgendwie habe ich aus ihm meine Kraft geschöpft. Er erinnert mich, ganz besonders in den dunklen Phasen daran, nicht mein Ziel zu verlieren und auf mein Herz zu hören. Denn dann weiss ich was das wichtigste und das richtige für mich ist. Er schenkt mir Mut und Hoffnung.
Und jetzt trage ich ihn jeden Tag auf meinem Arm, wo ich ihn immer sehen kann und werde immer wieder an genau das erinnert. To listen to my heart.


Engelchen <3