Donnerstag, Dezember 03, 2015

Call it good, call it bad, it's the best you've ever had

Wir haben uns wieder versöhnt.
Ich habe die im vergangen Post betroffene Person richtig zur Sau gemacht heute mittag. Ich war wirklich sauer und enttäuscht. Habe ihm das ein Mal so richtig klar gemacht und er hat es verstanden. Er hat sich entschuldigt.

Wir haben den Rest des Tages eigentlich nur im Bett verbracht. Haben Serien geguckt und er hat fast geschlafen (hey, er ist krank, also darf er das ausnahmsweise auch)

Jetzt mal ganz ungewöhnlich für diesen Blog, aber man muss ja auch mal die schönen Momente festhalten. Das hat er mir sogar heute auch gesagt.
Es war wirklich schön.
Ich mag ihn sehr gerne. Manchmal geht er mir echt aufn Sack und mal will ich ihn einfach nur nicht mehr sehen, aber zugleich bedeutet er mir auch echt viel. Und wir sind wirklich gute Freunde. Wirklich!

Ich bin froh, dass ich ihn hab.

/xx

I'm so sick of your bullshit

Wisst ihr, was ich hasse?

Ganz simpel: Für selbstverständlich genommen zu werden und das Menschen denken sie haben dich irgendwo safe und können auf dich zurückgreifen wenn es ihnen passt.

Ein Beispiel dafür:
Man verabredet sich. Die Person sagt sie macht sich eben fertig und kommt dann rum. Du denkst dir "okay, dann warte ich eben und fange nicht noch gross etwas an". Also wartest du. 10 min, 20 min, ... 1 Stunde später.. Noch immer nichts.
Du schreibst die Person an.
"Oh sorry, ich hab noch xx gemacht.. oder mit xx geschnackt. Ich mach mich jetzt fertig und komm"

Ich meine, klar, das kann mal passieren. Ich bin ja auch kein Unmensch.
Aber wenn es schon so weit ist, dass du gleich damit rechnen kannst und es schon irgendwie einplanst, dass die Person später kommt, weil es einfach JEDES MAL passiert.

Oh man, ich komm mir so schmutzig vor. So benutzt. So unwichtig.
Und das ist echt ein scheiss Gefühl.

Jetzt mal ganz ehrlich, warum tut man sowas?
Und muss man sich das jedes Mal gefallen lassen?

Let's get down to business

Selber Tag, selbe Stunde - zweiter Post.

Nun zu dem Grund, der diesen Schwall der Frustration in mir ausgelöst hat. Der Grund warum ich den Zwang zum Tippen hatte. Einfach die Gedanken loszuwerden.

Ich bin seit einem halben Jahr in einem studentischen Projekt. Ich habe mir selber die Mutprobe gestellt dort einzutreten, obwohl es ein Projekt mit 50 mir noch völlig unbekannten Menschen war. Doch ich habe mich getraut. Die Tatsache, dass es grösstenteils Jungs waren hat mich irgendwie beruhigt.
Und ich habe den Einstieg sogar gut überlebt. Habe Kontakte geknüpft und mich eingelebt. Mir macht sogar die Arbeit im Projekt richtig spass. Habe das Gefühl etwas sinnvolles zu tun. Etwas nachhaltiges für die Zukunft. Und die ein zwei Freunde, die ich gefunden habe sind natürlich ebenfalls ein Bonus.

Jedoch hat es sich im Nachhinein erwiesen, dass diese Entscheidung - trotz so vieler Vorteile - zugleich doch so toxisch für mich war. Doch leider war mir das erst nach einiger Zeit klar und somit schien mir ein Aussteigen nicht mehr wie eine mögliche Option. Auch wenn mich das oftmals doch innerlich zerreißt.

Ich bin ja ehrlich - Ich kann verstehen und akzeptieren, wenn Menschen mich nicht auf anhieb als sympathisch empfinden. Das ist wirklich okay. Jeder hat solche Momente mit bestimmten Personen. Man muss ja auch nicht jeden lieben. Und klar - mit roten Haaren, Tattops, Ohrlöchern und einem ziemlich perfektioniert einstudiert selbstbewusst wirkendem Auftreten mag ich vielleicht als beängstigend oder ähnliches erscheinen. Man muss mich nicht lieben.

Aber .. wenn menschen sich erst ein mal eine Meinung gebildet haben, kommen sie leider selten wieder davon weg. Egal ob Männlein oder Weiblein. Diese Vorurteile sind so stark verankert, dass man den Kurs leider rückwirkend nicht mehr ändern kann. Und genau das habe ich so hart zu spüren bekommen. Hart. Wiederholt. Und ohne zu zögern.

Anfangs war es ein Kumpel eines guten Freundes von mir. Mir wurde erzählt er meine ich zerstöre die innere Balance des Projektes. Weil Menschen entweder für oder gegen mich sind. Es hat mich schockiert. Ich hatte einfach gar nicht damit gerechnet. Auch nicht, dass er mich anscheinend auf den Tod nicht ausstehen konnte. Ich war richtig verletzt. Ich konnte es einfach nicht verstehen.
Was hatte ich ihm nur getan, dass er so etwas von mir hielt.

[Später erfuhr ich, dass er mich mit einem anderen Bekannten gesehen hatte, den er anscheinend auf den Tot nicht ausstehen konnte - also wirklich gar nicht. Und da wir uns gut verstanden, hielt er mich für "ebenso furchtbar" und begann mich ebenfalls als unsympathisch zu empfinden]

So. Das fürs erste. Es war keine schöne Tatsache. Doch ich hatte gehofft dass im Sommer aus der Welt geschaffen zu haben. Hatte gehofft es würde nun im Projekt etwas mehr Harmonie geben. Hatte es mir fest in den Kopf gesetzt. Und trotzdem hatten mir meine Gefühle immer wieder insgeheim mitgeteilt, dass dem doch nicht so war. Immer wieder war mir der Gedanke gekommen, wie es wäre doch wieder auszusteigen. Und erst vor einer Woche wurde mir so richtig klar wieso.

Es gibt Menschen in diesem Projektteam (sowohl Männlich wie Weiblich), die mich wohl noch immer nicht leiden zu können scheinen. Scheisse, aber okay - muss man mit Leben können.
Jedoch sind diese Personen keinesfalls diskret damit. Von Freunden habe ich erfahren müssen, dass sie offen dazu stehen dass sie mich nicht ausstehen können und auch nichts tun um das zu verheimlichen. Sie lästern offen über mich. Setzen Gerüchte in die Welt, die zum Teil nicht ferner von der Realität ab sein könnten. Erschaffen eine Meinung über mich bezüglich der Gerüchte und geben einen Dreck darauf, ob das nun Wahr sein kann oder nicht. Es interessiert sie nicht, wer ich wirklich bin. Ihre Meinung zu mir haben sie sich schon lange überlegt.

Und diese Tatsache - diese Gerüchte und dieses Image, welches über mich verbreitet wird - macht mich fertig. Nicht nur emotional sondern auch beruflich. Ich spüre doch wie Menschen mit mir umgehen. Dass sie distanziert sind. Zum Teil doch unfreundlich. Sie wollen mich gar nicht kennen lernen. Sie wissen doch genug über mich.
Das Image, was im Projekt verbreitet wird, beeinflusst meine Arbeit sowie mein Umgang mit den Menschen. Es nimmt mich ein und spuckt mich wieder aus. Und ich kann nichts dagegen tun.

ich habe sogar erfahren, dass Menschen mich wirklich nicht leiden konnten und das sogar gezeigt haben (nein, ich hatte es mir nicht eingebildet - es war wirklich der Fall und ich habe es gespürt!) bis ihnen von einer anderen Quelle deutlich bestätigt wurde, dass an den Gerüchten rein gar nichts lag. Erst dann konnten sie mich mögen. Erst als es bestätigt war, dass die Gerüchte falsch waren.

Ob man mich mag oder nicht - hängt von den Gerüchten ab.
Nicht von meiner Arbeit, nicht von meiner Persönlichkeit, nicht von mir als Mensch.
Nur von den Gerüchten.

Bin ich eine Schlampe? Bin ich eine Bitch?
Schlafe ich mich durch die Welt? Habe ich mit den ganzen Männern in meinem Leben gleichzeitig sex?

WANN KAPIERT IHR ES ENDLICH?? MAN KANN AUCH BEFREUNDET SEIN. JA, AUCH JUNGS UND MÄDCHEN KÖNNEN EINFACH MIT EINANDER BEFREUNDET SEIN!

Jetzt mal davon abgesehen, dass mein Privatleben eigentlich niemanden was anzugehen hat. Ich frage ja auch nicht die anderen Menschen im Team wie oft sie mit ihrem Partner schlafen oder wie oft ihnen der Schwanz gelutscht wird.
Ganz einfach - weil es mich nichts angeht. Es ist privat. Genau wie mein Leben!

Aber die höhe ist einfach noch wie manche Menschen es nicht einmal versuchen ihre Abneigung mir gegenüber zu verstecken. Sie stehen ganz offen dazu. Reden nicht mit mir, schauen mich nicht an. Aber sobald es eine Möglichkeit zum anschnauzen da, dann sei dir sicher, mein Name ist ganz sicher mit dabei.
Es ist zum Kotzen! Ich könnte ausrasten. Ich bin einfach so wütend und enttäuscht zugleich, dass ich einfach drohe zu explodieren.

ich bin froh, dass ich in den vergangenen Jahren wieder zur Wut zurück gefunden habe. Wut ist einfach so ein starkes Gefühl. Und doch wünschte ich mir einfach, dass es mir egaler sein könnte. Das ich darüber stehen könnte. Es ignorieren und drüber lachen könnte.
Aber das kann ich nicht. Es nimmt mich ein, belagert meine Gedanken und macht mich fertig. Ich spiele so oft mit dem Gedanken mich zu einem Gespräch mit dem Projektleiter zu Vereinbaren, aber halte mich immer wieder davon ab. Es könnte die Situation auch schlimmer machen. Schliesslich war er anfangs auch nicht unbedingt mein grösster Fan.

Aber ganz ehrlich? Was soll man in einer solchen Situation tun?
Wird von einem erwartet einfach über Dingen wie solchen drüber zu stehen? Oder darf es einen fertig machen? Wütend? Verletzt? Darf man sich damit auseinander setzen wollen oder ist das gleich Selbstmord?

/xx

Feels like you're a million miles away

Heyho, sieh einer an - da bin ich wieder.

Jahre sind vergangen. Tatsächlich, ohne scheiss... Jahre! So viel hat sich verändert. So grob eigentlich mein komplettes Leben. Und doch finde ich mich wieder vor meinem Laptop wieder. Spät in der Nacht mit tausenden an Gedanken in meinem Kopf, die zu überlaufen drohen.
Eine spontane Entscheidung brachte mich hierher zurück. Ich brauchte einfach ein Rauslast-Medium. Und hier kann ich so viel Dokumentieren ohne, dass irgendjemand anderes es findet ausser mir.
Keine Menschenseele wird diesen Blog noch lesen. Und das ist gut so.

Ich bin in letzter Zeit so wütend. So enttäuscht, verletzt und wütend.
Noch immer - Jahre später - habe ich mit meinem Selbstwertgefühl zu kämpfen. Mit meinem Selbsthass und meinem schlechten Bild von mir selber. Noch immer habe ich solche Schwierigkeiten entspannt an eine Situation heran zu gehen oder einem Menschen zu vertrauen.
Aber - noch immer bin ich am Leben. Noch atme ich. Und irgendwie stehe ich die Tage, Wochen, Monate durch..

Ich bin umgezogen, in ein anderes Land. Studiere jetzt. Lebe das Studentenleben. Viele Menschen, ganz anderer Alltag und Tagesrhythmus. So viele Gesichter um einen rum.
Auch ich habe mich verändert. Bin offener geworden, kann mit Menschen reden, bin in einem Projekt aktiv (50 weitere Leute um mich rum!!). Ich habe mich wirklich einiges getraut. Trotz Gewichtszunahme und einer fremden Welt.

Ich habe mich gebessert, auf jeden Fall. Und doch.. Hat sich so wenig doch geändert. So viel ist noch immer erhalten geblieben. So viel schlechtes.

Wieso muss ich auch so abhängig davon sein, was andere von mir denken? Warum?? Das ist doch nicht gesund? Warum kann die Tatsache, dass mich 1 Mensch nicht ausstehen kann, mir den ganzen Tag versauen?
Wieso verachte ich mich noch immer so sehr und halte von mir rein gar nichts? Wieso hasse ich noch immer mein Angesicht und meinen Körper. Es ist so traurig, wenn man es bedenkt. 2012 vs. 2015 - und so wenig scheint unverändert....

/ xx